Rauchgasreinigung

Reinigungsverfahren
Die bei der Verbrennung entstehende Rauchgase enthalten Staub und gasförmige Schadstoffe. Hierzu zählen unter anderem Stickoxide, Schwefeldioxid, Salzsäure und Schwermetalle. Die Stickoxide werden durch die Zugabe von Ammoniakwasser direkt im Kessel bei einer Temperatur von ca. 950 Grad Celsius zu Stickstoff und Wasser umgewandelt. Die restlichen Schadstoffe werden durch nachgeschaltete Rauchgasreinigungsanlagen fast restlos abgeschieden bzw. gebunden. Dafür sorgen zwei aufwendige Prozesse.
Neben dem herkömmlichen nassen Reinigungsverfahren wird zunehmend auf das trockene Reinigungsverfahren (Trockensorptionsverfahren) gesetzt. Es ist energiesparender, anwendungsfreundlicher und wartungsärmer als das nasse Reinigungsverfahren. Rund 30 Prozent weniger Energie werden dadurch benötigt. Das bedeutet mehr Strom und Fernwärme für die Krefelder Haushalte.
Trockensorptionsverfahren
Bei diesem Verfahren werden feinst aufgemahlenes Natriumhydrogencarbonat (auch als Backpulver bekannt), Kalkhydrat und kohlenstoffhaltige Adsorbentien in den Rauchgasstrom eingedüst. Natriumhydrogencarbonat und Kalkhydrat neutralisieren die sauren Bestandteile des Rauchgases (Salzsäure, Schwefeldioxid, Flusssäure usw.). Der Vorteil: Das Ganze dauert nur rund drei Sekunden. Gleichzeitig fällt bei diesem reinen Trockenverfahren kein Abwasser an. Damit ist keine Abwasserbehandlung erforderlich.
Durch die Zudosierung von kohlenstoffhaltigen Adsorbentien (z.B. Herdofenkoks oder Aktivkohle) werden zudem Schwermetalle sowie Dioxine und Furane abgeschieden. Jährlich werden rund 8.000 Tonnen Backpulver und rund 400 Tonnen Herdofenkoks zur Reinigung eingesetzt. Das so von Schadstoffen befreite Rauchgas gelangt über die Schornsteine in die Atmosphäre. Vorab finden Emissionsmessungen statt. Die Daten werden mittels einer Emissionsfernübertragung online an die überwachende Umweltbehörde übermittelt.